Das heitige Burgviertel bevölkerte sich nach dem Taterenzug in 1241-42, aber im 14. Jahrhundert verfügte es schon über ca. 8000 Einwohner. An der nördlichen Seite des Burgviertels steht das Wiener Tor, das zum 250. Jubiläum der Wiedererwerbung von den türkischen Truppen 1868 als Andenken neugebaut wurde. An der westlichen Seite des Wiener Tor Platzes steht das 1920 gebaute Landesarchiv, hier sind die Dokumente der Staatsgewalt und der Rechtspflege gehütet. Auf dem Kapisztrán Platz steht der Maria Magdolna Turm. Die erste (franziskaner) Kirche stand hier im 13. Jahrhundert. Später, unter der türkischen Herrschaft, war sie die einzige christliche Kirche in Buda, indem die anderen zu Moschees umgebaut wurden. Im II. Weltkrieg erlitt sie ernsthafte Schäden. An der nordwestlichen Seite des Burgviertels steht das Museum für Kriegsgeschischte. Die aus 28000 Stücken stehende ständige Ausstellung stellt die typischen Waffenarten und die Kriegsgeschichte vor. Das Museum der Musikgeschichte befindet sich in einem Barockgebäude der Táncsics Strasse. Es bietet auch eine ständige Ausstellung über Bartók Béla an. Einbiegend in die stille, mittelalterische Úri Strasse ist der Eingang des Labyrinths zu erblicken, wo aus Brunnen auch Rotwein fliesst. Es lohnt sich aber nicht nur wegen des Weines. Spazierend in den Strassen denkt keiner daran, dass unter dem historischen Burgviertel ein weitverzweigtes Höhlensystem zu finden ist. In der Úri Strasse ist auch das zu Postmuseum gehörende Telefónia Museum zu erwähnen, das die 1881 beginnende Geschichte der ungarischer Telegrafie vorstellt. Am Ende der paralellen Strasse der Úri Strasse, der Tárnok Strasse steht die Dreifaltigkeitssäule mit zahlreichen historischen Gebäuden und Denkmälern. Das im bescheidenen Stil gebauten Budeaer Rathaus, die barocke Dreifaltigkeitssäule und das Budaer Hotel Hilton stehen gemeinsem mit der Mathiaskirche auf dem Platz. Im Keller des Budeaer Rathauses erwartet ihre Gäste das Haus der Ungarischer Weine, das neben der Vertretung der heimischen Weinkundigen auch niveauvolle turistische Dienstleistungen (Weinproben, Ausstellung mit Führung) anbietet. Es kann ganzjährlich persönlich oder in Gruppen besucht werden. Auf der rechten Seite des Platzes, umrahmt von der Fischerbastei steht die Matthiaskirche. Der staunenswerte untererdische Schatzkammer und die Unterkirche sind auch besuchbar. Die Kirche wurde zum Bauanfang (1255) der Liebfrau der Budaer Burg geweiht. Während der Jahrhunderte wurde sie mehrfach erweitert, erstmal während der Herrschaft von Ludwig dem Großen erfolgte die Ausgestaltung des Marientors, dann 1470 König Matthias, der seine beiden Hochzeiten hier feierte, bautete den 60 m hohen Südturm mit dem Raben-Wappen. Unter der türkischen Herrschaft diente die Kirche als Moschee, dann im 17. Jahrhundert wurde sie im Barockstil renoviert. Zwischen 1895 und 1903 kam es zu großangelegten Wiederaufbauarbeiten unter der Leitung von Schulek Frigyes – zu der Zeit ein Stararchitekt –, wodurch das Bauwerk sein heutiges Erscheinungsbild erwarb. Die Fresken wurden von berühmten ungarischen Meistern, Lotz Károly, Székely Bertalan und Zichy Mihály, gefertigt. Die Fischerbastei darf auch nicht vergessen werden, die während den letzten Renovierungsarbeiten der Matthiaskirche auf mittelalterlichen Festungsresten gebaut wurde. Der Entwerfer der Bastei war auch Schulek Frigyes, der den Stil zur Matthiaskirche anpasste. Dieser Kulturbau diente nie zu Schutbau, die sieben Türme simbolisieren die landnehmenden Stammesfürsten. Früher, im Mittelalter stand ein Fischermarkt auf ihrer Stelle. In der „Wasserstadt” (Víziváros), deren Name den Stadtteil vor der Bastei bezeichnet, beschäftigten sich die Bewohner mit Fischerei, daher der Name. Die Fischerbastei und die Wasserstadt sind mit den Treppen „Schulek” und „Jezsuita” (Jesuit) zusammengebunden. In die südliche Richtung der Tárnok Strasse spazierend finden wir das Apothekenmuseum zum Goldenen Adler, die die älteste Apotheke im Burgviertel ist. Gebaut wurde sie 1745. Ihre klassizistische und barockische Gebäude kann mit Führung besucht werden. Vorheriges Anmelden ist nötig. Auf dem Dísz Platz steht das Gebäude des Honved Oberkommandos in Ruinen. Hinter diesen Resten, die die Grenze zwischen Wohnviertel und Burg bedeutet, werden heute noch Ausgrabungsarbeiten der mittelalterlichen Burgteile vorgenommen. Am Ende der mit Fahnenstangen begleiteten Allee steht links der Sándor Palast (1806), der 1989 renoviert wurde. Er dient zu Residenz der jeweiligen ungarischen Presidenten. Hier befindet sich die obere Haltestelle der Drahtseilbahn der Budaer Burg (Budavári Sikló).