Budapest Umgebung

Budapest Umgebung

Viele touristische Sehenswürdigkeiten befinden sich in der direkten Umgebung von Budapest, die sich zu besichtigen lohnen. Ein Besuch nach Szentendre, in die mediterrane Stadt der Künste ist fast obligatorisch. Für Liebhaber der barocken Architektur und der Zeit der österreich-ungarischen Monarchie empfehlen wir das Schloss Grassalkovich in Gödöllő zu besichtigen. Weinliebhaber müssen die Weingegend bei Etyek besuchen, wo die familiären Kellereien regelmäßig Weinproben veranstalten. Die oben genannten Sehenswürdigkeiten liegen in nicht mehr als 30 Km entfernt von Budapest und können mit den öffentlichen Verkehrsmitteln (Bus, Vorortbahn, Schiff) einfach erreicht werden.

Besuch nach Szentendre

Szentendre liegt am Ufer der Donau, 20 Km weit vom Zentrum von Budapest. Dank seiner historischen Atmosphäre, interessanten Museen und ausgezeichneten Restaurants ist das kleine mediterrane Dorf unter den Besuchern sehr beliebt. Die bunten barocken Gebäude und die kurvenreichen Straßen mit Kopfsteinpflaster bergen viele kulturelle Werte und Sehenswürdigkeiten in sich. Am Rande von Szentendre befindet sich das Skansen, das als größte ethnologische Sammlung in Ungarn gilt: Hier wird die traditionelle Architektur aller ungarischen Regionen vorgestellt. Szentendre war unter starkem serbischem Einfluss, vor allem ab Ende des 17. Jahrhunderts, als die vor der türkischen Eroberung geflüchtete serbische Orthodox Kirche ihr Standort nach Szentendre umsetzte. Die weltberühmten Museen und kulturellen Sammlungen sowie das Margit Kovács Museum, das Marzipanmuseum oder das Ferenczy Museum werden jährlich von Tausenden aufgesucht.

Schloss Gödöllő

Das in den 1740er Jahren errichtete Schloss hat Graf Anton Grassalkovich aufbauen lassen, es wurde vom Salzburger Architekten, Andreas Mayerhoffer entworfen. Das Königsschloss in Gödöllő gilt als das zweitgrößte barocke Schloss auf der Welt. Das Schloss hat eine zweifache U-Form und steht in einem riesigen Park. Es wurde im Laufe der Jahrhunderte mehrmals erweitert und umgebaut. Seine endgültige Form erhielt es am Anfang des 19. Jahrhunderts, in der Zeit der dritten Generation der Familie Grassalkovich. Im Schloss befanden sich neben den herrschaftlichen Wohnungen und den Repräsentierungssräumen eine Kirche, ein Theater, eine Reithalle, ein Bad, ein Blumenhaus und eine Orangerie. Königin Elisabeth (1837-1898) hielt sich gerne in Gödöllõ auf, wo ihre ungarische Umgebung sie mit tiefer Zuneigung umgab, und nach ihrem Tod als Verlängerung an den Oberpark einen Gedenkpark anlegte. Während des zweiten Weltkriegs ließen sich sowjetische Truppen nieder, was zum Verfall des Schlosses führte. Nach der Systemwende wurde der Gebäudekomplex gebührend renoviert, seitdem wird es täglich von Hunderten aus aller Welt bewundert.

Etyek und die Umgebung

Obwohl Etyek und die Umgebung als jüngste Weinregion Ungarns gilt, beschäftigte sich man hier schon im zweiten Jahrhundert, in der Zeit der Römer mit Traubenanbau. Wegen dem idealen Säuregehalt der Trauben hat man Weine in dieser Region vor der Systemwende fast ausschließlich zur Sektproduktion hergestellt. Heutzutage werden die meisten Weine von kleinen, familiären Kellereien produziert; Einige haben auch internationale Preise gewonnen. Etyek kann man mit dem Bus vom Busbahnhof am Etele Platz erreichen, wir können aber eine geführte Tour mit dem Auto auch veranstalten.

Visegrád

Das malerische Visegrád befindet sich im Donauknie, etwa 40 km nördlich von Budapest entfernt. Die historische Stadt ist wegen der Ruinen des köngilichen Palastes und der Aussicht von der Zitadell aus dem 13. Jahrhundert ein beliebtes Reiseziel für Ausflüge.

Zitadell

Nach dem Angriff der Mongolen 1241, in dem auch Visegrád zum Opfer fiel, ließ König Béla IV. Burgen zu bauen, um das Land verteidigen zu können. Er gründete die Festung auf dem Burgberg 1250. Eine untere Burg mit einem Wohnturm (Salomon Turm) in der Mitte wurde auch gebaut, die durch eine Wand mit der massiven Zitadell verbunden war (Oberburg). Ein beschildeter Weg in der Mitte der Stadt führt auf die 315 m hohe Zitadelle, die noch heute als hoheitsvolles Monument, auch aus der Ferne gilt. Wenn man auf der Terasse der Zitadell steht, kann man das wunderschöne Panorama des Donauknies bewundern. Die Festung wurde von den Nachfolgern von Béla ausgebaut und war von grosser politischer Bedeutung, denn die köngilichen Insignien waren da für eine Weile bewacht. Trotz mehrmaliger Belagerungen und Eroberungen überlebte die Burg die Türkenkriege, aber den Straffeldzug der Habsburger gegen den Rákóczi Aufstand 1702 nicht mehr. Seither blieb es in Ruinen und ist für Besucher geöffnet. Die Mitte der Burg, die mit einem System von Toren, engen Passagen, Zugbrücken und mit mehreren Schutzmauern verstärkt ist, besteht aus drei Flügeln um einen geschlossenen Hof (obere Burghof), die ein unregelmäßiges Dreieck bilden. Im Ostflügel steht der Schatzturm, der ehemalige Hort der königlichen Insignien. Eine steile Treppe führt zum rekonstruierten inneren Turm im Osten, der die beste Aussicht über die Landschaft des Donauknies hat.

Der köngliche Palast

Der erste königliche Palast in Visegrád wurde in der Zeit von Karl Robert gebaut, nachdem er und sein Hof 1316 ins Dorf zog. Mehr als Hundert Jahre später ließ König Matthias den Palast für sich und seine Frau Beatrix umbauen. Matthias rief in Italien ausgebildete Künstler nach Visegrád und es wurde das kulturelle Zentrum der Frührenaissance in Ungarn. Die Lobe der Zeitgenossen weisen auf die ehemalige Pracht des Palastes hin: der italienische Humanist Antonio Bonfini (1427-1503) schrieb: "Die grossartige Esszimmer haben prächtige Kassettendecken. Es gibt auch Hallen mit vergoldeten Säulen und gemütlichen Zimmern, exquisite Marmorfontänen, imposante Fenstergitter, entzückende Ballsäle, befestigte Schatzkammer und prächtige Höfe mit hohen Marmorbrunnen. Es gibt viele Gärten, die wunderschönen Promenaden sind mit Buchsbäumen angegrenzt. Unter den Lichtungen in den Gärten gäbe es genügend Platz für Ratsäle. Nicht weniger attraktiv für die Besucher sind die grün schimmernden Kanälen, die Fischteiche, die Springreiter Boden und das umfangreiche Pferderennbahn an den Ufern der Donau "(zitiert aus: Janus Pannonius, Humanisten in Ungarn). Während der Türkenkriege wurde der Palast zerstört und vergessen.
Heutzutage werden einige Teile des ehemaligen Palastes rekonstruiert und diese können besichtigt werden. Im Juli finden die dreitägige Visegrád Palast Spiele statt, die an die Welt der Ritterturniere errinern.
Drei Orte der naheliegenden Berge sind zu erwähnen: Die Ruinen der römischen Militärlager auf dem Sibrik Berg, gebaut gegen 330 n.Chr.

Der zweite ist das Nagyvillám Entertainment Centre mit einem Aussichtsturm auf Fekete Berg. Hier befindet sich das grösste Wanderzentrum in der Nähe der Hauptstadt mit zwei Bobbahnen, Mini Golf, Jurte Lager, einem Waldrestaurant, Spielplätzen und Wildpark.

Der dritte Ort ist das Apátkút Tal: Man findet hier der Ördöghalom Wasserfall, die Magdalena Quelle und die Telegáthy Weide, die ideal für ein Piknik ist.

Zebegény

Das Dorf Zebegény liegt nördlich von Visegrád, auf dem linken Ufer der Donau. Von den Berghängen des Dorfes kann man einen herrlichen Blick auf die Zitadelle in Visegrád und die Landschaft genießen. Das Dorf gilt als beliebter Erholungs-und Urlaubsort seit dem Ende des 19. Jahrhunderts, das beweist die erhebliche Zahl der Villen.

Obwohl der erste Hinweis auf Zebeguen in einer Charta 1295 gefunden wurde, kam die Siedlung viel später zustande. Die erste Bewohner waren slawische Förster und später , gegen 1735 wurden deutsche Siedler aus der Mainzer Region hierhergebracht. Sie brachten die berühmte Weinkultur der Region hervor, die sehr wichtig im Leben des Dorfes bis Ende des 19. Jahrhunderts war, als die Weinberge durch "Weinpest" verwüstet wurden. Ein berühmter Einwohner des Dorfes war der Maler István Szőnyi (1894-1960), der von den 1920er Jahren bis zu seinem Tode hier lebte und malte.

Heutzutage gilt Zebegény als beliebtes Reiseziel für Wanderungen, denn es gibt mehrere Wanderwege in dem naheliegenden Wald. Es lohnt sich die sgn. Sonnenblumenhäuser (Napraforgó házak) zu besichtigen.

Esztergom

Die mittelalterliche Stadt Esztergom ist ein sehr beliebtes Reiseziel. Die Stadt liegt am Donauufer, am Fusse des Pilis Gebirges.

Esztergom war die erste Hauptstadt Ungarns und blieb es für 250 Jahre während der Árpád-Ära. Es war auch der Geburts- und Krönungsort des ersten ungarischen Königs, St. Stefan. Die Stadt war lange der Sitz des Erzbischofs der römisch-katolischen Kirche und besass die grösste Kathedrale mit dem Primási Palast in Ungarn. Esztergom ist der offizielle Sitz des Verfassungsgerichts und das Zentrum der Euroregion von Istergranum.  

Besucher aus beiden Richtungen sind über den Anblick des Burgberges mit dem mittelalterlichen Schloss und der riesigen Basilika erstaunt.

Várhegy (Burgberg) ist der beste Ausgangspunkt zur Stadtbesichtigung, da man da sehr viel über die Geschichte der Stadt und des Landes kennen lernen kann. Hier befinden sich der königliche Palast, die Basilika, der  kirchliche Schatzkammer und die riesige Statue über die Krönung von St. Stefan an der Zitadelle. Die Aussicht von der Berspitze auf die Donau, Mária-Valéria Brücke (verbindet die Stadt mit der Slowakei), Víziváros und St. Thomas Berg ist auch atemraubend.

Prinz Géza - St. Stefans Vater - hatte schon seinen Sitz auf Várhegy. Die Überreste des Palastes  von Béla III. wurde mit seiner gotischen Kapelle wurden im 20. Jahrhundert renoviert und sind bedeutende architektonische Monumente in Europa. Im Schloss findet man eine gute Ausstellung und mittelalterliche Gebäudeteile, Überreste von Fresken kann man hier auch anschauen.

Die Kathedrale in Esztergom, die im klassizistischen Stil erbaut wurde, ist die grösste Kirche in Ungarn und hat das höchste Privileg. Es ist 118 m lang, 49 m breit und 100 m gross. Zwei 57 m grosse Türme sind mit dem Tympanon über dem Haupteingang durch Arkaden an beiden Seiten verbunden. Das Altarbild gilt als grösstes Ölgemälde auf einer einzigen Leinwand auf der Welt. Die renaissance Bakócz Kapelle - Teil des Vorgängers der Basilika, der Adalbert Kathedrale - wurde während der Rekonstruktion der Basilika eingebaut. Im weltberühmten kirchlichen Schatzkammer im ersten Stock der Kathedrale kann man eine reiche Sammlung von Goldschmied- und Textilprodukte finden.

Die Stadt ist reich an Museen, Monumenten und schöne Sehenswürdigkeiten wie das Christliche Museum, das Balassa Bálint Museum, die Bibliothek der Kathedrale, das Ufer der kleinen Donau der Primatinsel entlang, das Donau Museum und der Széchenyi Platz, der Hauptplatz der Stadt mit barocken und Rokokogebäuden,

Das Christliche Museum besitzt eine der reichsten Sammlungen in Ungarn, es gibt hier einige bemerkenswerte Schätze aus der mittelalterlichen ungarischen und europäischen Kunst. Das Museum verfügt über mehr als 10 000 Meisterstücke des bildenden und industriellen Designs. Es beherbergt auch eine bedeutende Sammlung von Grafiken, Münzen und etwa 2000 Objekten der religiösen Volkskunde; der Sarg von Christus von Garamszentbenedek, das Passion-Gemälde des Meisters M.S.  und der auferstehende Christus von Hans Memling sind unter den Schätzen zu finden.

Vác

Was Esztergom auf dem linken Ufer der Donau ist, ist Vác an der rechten Seite. Obwohl Vác um ein Paar Jahrzehnte jünger ist und hat wenigere Diözese als Esztergom, gilt es als eine der schönsten barock-klassizistischen Städte Ungarns. Vác ist ein kirchliches Zentrum: Seine Bistum wurde von König Stefan I. gegründet. Die heutige Innenstadt wurde im 18. Jahrhundert durch die Vereinigung von zwei ehemalig getrennten Siedlungen gestaltet: Die mittelalterliche Struktur der deutschen und ungarischen Städten blieben unverändert. Die Wandgemälde in der Kuppel der Bistums Kathedrale, die in der frühbarocken Periode gebaut wurde, hat  F.A. Maulbertsch der grösste Künstler des Barocks im Mitteleuropa gemalt. Es lohnt sich das Museum über die Geschichte der Kirche in der Propstei zu besuchen. "Memento Mori" ist eine einzigartige Ausstellung in Europa, 200-300 Jahre alte Bestattungsreliquien und natürlich mumifizierte Leichen sind anzusehen. Die besonderste weltliche Attraktion ist der Triumphbogen, der zu Ehren des Besuchs von Kaiserin Maria Theresia errichtet wurde.