Die Große Reformierte Kirche Debrecen ist eines der bedeutendsten klassizistischen Denkmäler Ungarns. Sie wurde 1805-1822 nach Plänen von Mihály Péchy errichtet. Das Nord-Südschiff (am Ende die beiden Orgeln, im nördlichen Ende die Kanzel) ist 38 m lang und 14 m breit, das Nebenschiff mit einer Ost-West Ausrichtung ist 55 m lang und 15 m breit. Die Türme sind 61 m hoch. Die Kirche hat ca. 1800 Sitzplätze. Die von György Rákóczi im Jahre 1637 gestiftete 50-Zentner-Glocke, die berühmte „Rákóczi-Glocke“ können Touristen im westlichen Turm besichtigen. Die Große Kirche wurde zum Symbol nicht nur der Debrecener, sondern auch der ungarischen Reformierten. An der Stelle der Großen Kirche stand schon im 12. Jahrhundert eine Kirche. Am Anfang des 14. Jahrhunderts wurde an ihrer Stelle die St.-Andreas-Kirche gebaut, als Gabe der Debrecener Dósa Familie. Nach Erweiterungen wurde sie bis zum 16. Jahrhundert zur größten gotischen Hallenkirche jenseits der Theiß, bis zum Brand von 1564. 1626 wurde mit dem Wiederaufbau der jetzt nur noch „Andreas“ genannten Kirche begonnen, danach wurde ein separater Turm, als Ziegelrohbau, für die Rákóczi-Glocke errichtet. Das war der sogenannte Rote Turm („Veres-torony“), deren restaurierten Grundrisse heute im westlichen Ende der Großen Kirche zu sehen sind. Die Andreas-Kirche brannte im Großbrand von 1802 zusammen mit dem Kollegium nieder.
Die Große Kirche war Schauplatz zweier historischer Ereignisse. Die Regierung des Freiheitskampfes von 1848-49, nach Debrecen geflüchtet, dethronisierte hier am 14. April 1849 die Habsburger, und verkündete die ungarische Unabhängigkeitserklärung. Die Provisorische Nationalversammlung Ungarns tagte im Dezember 1944 auch in der Großen Reformierten Kirche.