Das Nationaltheater von Győr wurde 1978 eröffnet. Es ist das Haupttheater der Region Győr-Moson-Sopron.
Auf der Wende des 18. und 19. Jahrhunderts, wie in den übrigen Teilen von West-Ungarn war die Bevölkerung hauptsächlich deutschsprachig. Die Sprache der damaligen Theateraufführungen war deshalb das Deutsch. Die ersten Stücke waren religiös und wurden meistens in der Jesuitenschule ab Mitte des 18. Jahrhunderts auf Lateinisch aufgeführt. Deutschsprachige Stücke wurden erst vom Ende des 18. Jahrhunderts gespielt. Nach dem Verfall der Jesuitenschule wurde der Speisesaal der Schule zum Theater umgebaut.
Das erste richtige Theater von Győr wurde 1798 von József Reinpacher in Győrsziget gebaut. Dieses Gebäude wurde 1830 auf eine Kapazität von 600 Sitzen erweitert und über 130 Jahre bis der Zerstörung 1927 wurden da deutschsprachige und ungarische Stücke aufgeführt. Das Theater wurde 1937 neugebaut, eine ehemalige Molkerei wurde zum Kulturhaus mit einem Theater und Konzertsaal verwandelt. Das Gebäude wurde 1949 nach Károly Kisfaludy genannt.
1964 beschloss die Verwaltung des Komitats Győr-Moson-Sopron ein Theater mit einer Kapazität von 600-700 Sitzen zu bauen. Die Bauarbeiten begannen 1973 und dauerten bis 1978. Das erneuerte Károly Kisfaludy Theater wurde am 2. November geöffnet. Seit 1. Januar 1992 heißt es Nationaltheater von Győr. 2009 fand eine Rekunstruktion im Innenraum statt, das Auditorium, die Korridore und die Maschinen wurden renoviert.