Rohonc
7471 Rohonc

Die im 13. Jahrhundert auf einem nahegelegenen Berggipfel errichtete Burg ist heute auch als Ruine kaum noch sichtbar.

Ihre erste schriftliche Erwähnung stammt aus dem Jahre 1265. Ihre ersten bekannten Besitzer waren die Mitglieder des Geschlechtes Ják. Nach ihnen folgte die Familie Németújvári, von deren Erben 1404 König Sigismund die Burg weggenommen und Garai Miklós gegeben hatte. Im Jahre 1445 wurde die Burg durch Friedrich III. eingenommen; sie blieb für lange Zeit in österreichischem Pfand. König Matthias nahm sie im Jahre 1478 zurück, aber während der Belagerung wurden an ihr dermaßen große Schäden angerichtet, dass sie nicht mehr wieder hergerichtet wurde. Danach wurde die zentrale Rolle der Burg von der Stadt übernommen. Die Stadt teilte sich im Mittelalter in zwei Teile, die Ungarnmarkt und Deutschmarkt hießen.

Im 16. Jahrhundert kam die Stadt in den Besitz von Batthyány Ferenc. Die Siedlung erhielt Ende des 15. Jahrhunderts das Marktrecht und den Rang einer Landstadt. Das ursprünglich im 17. Jahrhundert gebaute Schloss wurde zur Zeit des Bethlen-Feldzuges durch österreichische Söldner zerstört und musste neu gebaut werden. Das imposante Barockgebäude wurde 1945 niedergerissen. Der namhafte Dichter des 18. Jahrhunderts, Faludi Ferenc (1704-1779), verbrachte die letzten Jahre seines Lebens in dieser Stadt. Seinen Namen tragen heute eine Straße und ein Tal in der Nähe der Siedlung. Die St. Katharina-Pfarrkirche wurde 1679 von Batthyány Kristóf errichtet. 1727 wurde sie in Barockstil umgebaut. Die gegen 1700 aufgestellte Mariensäule vor der Kirche stellt die Pieta-Szene dar.

Die 1783 im klassizistischen Stil erbaute evangelische Kirche wurde 1867 um einen neugotischen Turm erweitert. Der heute in seiner Art einmalige viergeschossige Kornspeicher (Granarium) wurde im 17. Jahrhundert in Barockstil gebaut. In der Flur der Gemeinde befindet sich die höchste Erhebung des Günser Gebirges und von ganz Transdanubien, der Írottkő (Geschriebenstein – 883 m). Auf dem Gipfel befindet sich ein Felsen mit eingehauenen Buchstaben, nach dem der Berg benannt wurde. Hier war der Treffpunkt der Grenzen der Gutherrschaften Batthyány- und Esterházy bzw. der Stadt Kőszeg. Der Berg wurde früher Szálkő genannt, dieser Name wurde ab dem 17. Jahrhundert gebraucht. Nach neuesten Forschungen trug er im 14. Jahrhundert den Namen Fenyőhegy (Fichtenberg). 1891 wurde auf dem Gipfel ein Aussichtsturm aus Holz errichtet. Auf seiner Stelle wurde 1913 eine Aussichtswarte aus Stein gebaut, die aber ab 1945 nur noch von der österreichischen Seite besucht werden durfte. Heute ist ein Besuch wieder aus beiden Richtungen möglich.