Diese Pflanze aus Mittelamerika haben die Ungarn wahrscheinlich durch türkische Vermittlung kennen gelernt, worauf der frühere Name „türkischer Pfeffer” deutet. In Szeged und Kalocsa erzählt man, dass Paprika in der Türkenzeit einen heimlich, in vesteckten Gartenecken angebaute Heilpflanze war.
PaprikaIn der Mitte des 19. Jh. stieg Szeged zum wichtigsten Paprikazentrum Ungarn auf. Die Schärfe des Gewürzpulvers wurde durch die Zugabe der Samen und Adern reguliert. Kalocsa wurde um 1920 mit seinem milden Paprikapulver zum Konkurrenten von Szeged. Es ist bemerkenswert, dass der Paprika in den Dörfern angebaut wird, die Paprikamuseen hingegen in den Städten zu finden sind. Diese zwei Gebiete liefern die Mehrheit des Gewürzpaprikas, der für die Touristen einen typisch ungarischen Geschmack und gleichzeitig ein praktisches Mitbrigsel bedeutet.
Diese Gemüsesorte, die in großen Mengen und fast das ganze Jahr über erhältlich ist, bot die Grundlage für die erfolgreichen Forschungen von Professor Albert Szent-Györgyi, der in ihr das Vitamin C entdeckte und ihre der Wirkung auf die Muskulatur nachweisen konnte. Er ist der einzige ungarische Nobelpreisträger, der sich nicht im Ausland, sondern in seiner Heimat die höchste Anerkennung der internationalen wissenschaftlichen Welt verdiente.