Das am Széchenyi Platz unter der Nummer 12 stehende Gebäude wurde im 18. Jahrhundert im spätbarocken Stil erbaut. In dem Haus fungiert seit 1922 das Altertumsmuseum. Die erste auf dieses Gelände verweisende Aufzeichnung stammt aus dem Jahre 1687. Das hier stehende Haus des türkischen Agas Ibrahim Tschoor wurde den Jesuiten übergeben, die hier ein Gymnasium errichteten. Im Jahre 1722 wurde neben der Schule der Jesuiten auch die deutsche Schule der Stadt hier untergebracht. Nachdem die Jesuitenschule 1773 aufgelöst wurde, gelangte das Gebäude in Privathand. Das reiche Befundmaterial der archäologischen Ausstellung stellt die Geschichte des südöstlichen Transdanubiens von der Frühzeit bis zur Zeit der Landnahme vor. Die Modelle und die reichen Grabnebenbefunde machen die Ausstellung noch interessanter.
Hervorragende Erinnerungsstücke der Ausstellung sind die aus Zengővárkony stammende Madonna aus der Steinzeit, das auf Zók gefundene vogelförmige Gefäß aus der Bronzezeit, sowie die Befunde der Hügelgräber vom Jakab-Berg. Auf dem Jakab-Berg lebte um 1000 v. Chr. ein Volk der späten Bronzezeit, das die Archäologen wegen seinen eigenartigen Bestattungsgewohnheiten das Volk der "Urnenfeldkultur" nennen. Die Verstorbenen wurden feuerbestattet, in die an der Stelle des Scheiterhaufens geschaufelte Todesgrube stellten sie die Asche enthaltende Urne und legten Speisen, Getränke und verschiedene Gegenstände dazu. Auf den Gräbern wurde dann eine Grabkapelle aus Steinen errichtet oder ein Steinstapel bzw. Steinhaufen gelegt.
Auf dem Hof ist unter einem Halbdach die Sammlung der in der Stadt während der Ausgrabungen zum Vorschein gekommenen römischen Grabsteine und Sarkophage zu besichtigen.