In Ungarn ist dieses türkische Bad am längsten erhalten geblieben, das Gebäude wurde erst um 1880 abgerissen. In den 1970er Jahren wurde es schließlich freigelegt, konserviert und mit Denkmalergänzungen präsentierbar gestaltet.
Da die türkischen Aristokraten - im Sinne ihrer Religion - sich selbst oder ihren Familien keine irdischen Güter anhäufen durften, hatten sie ihre Einnahmen entweder verlebt oder ihr Geld in die Gründung von religiösen und kulturellen Institutionen investiert. Sie hatten vor allem Dschamis, Moscheen und Derwischklöster zur Labe der Seele, sowie Grabkapellen und Türben zum Gedenken der Toten gebaut. Den kenntnisbegierigen Jünglingen hatten sie Grund- und Mittelschulen errichtet. Zur Reinigung des Körpers hatten die türkischen Bäder gedient.
Als der türkische Handelsreisende Evlia Tschelebi zwischen 1660 und 1664 in der Stadt verweilte, schrieb er folgendes über das Bad: "In der Nähe des Dschamis von Pascha Memi befindet sich das Bad des Paschas Memi, ein angenehmes wohl gebautes Warmwasserbad, dessen Badediener eine Handfläche wie die strahlende Sonne haben..."
Die heute hier vorbeispazierenden Besucher können die freigelegten und bis zur Höhe des Gehsteigs erhalten gebliebenen Mauern, sowie die partielle Rekonstruktion des Bades betrachten. In den überdachten Räumen der ehemaligen Badekammer und des Brennholzspeichers, sowie in dem Vorraum des Eingangs wurde eine kleine Ausstellung eingerichtet, die die in Ungarn errichteten türkischen Bäder, sowie die Geschichte der Aufbereitung des Bades des Pasches Memi darstellt. Die Ausstellung ist auch gegenwärtig zu besuchen.