Das Lenau-Haus, die kulturelle Institution der deutschen Minderheit von Ungarn wurde in dem einstöckigen klassizistischen Wohnhaus in der Munkácsy Strasse unter der Nummer 8 untergebracht. In seinem Garten verweist die Statue von Ferenc Trischler auf die Zwangsverschickung der Schwaben. An der Südseite des Gebäudes wurden die gewaltigen gotischen Mauern der zu Ehren von Tamás Becket, dem Erzbischof von Canterbury eingeweihten Dominikanerkirche und des Ordenshauses aufgedeckt, darunter mit zahlreichen Gruften. Das Pécser Lenau-Haus, die Zentrale des Lenau-Vereins, das geistige und kulturelle Zentrum der Ungarndeutschen, der Treffpunkt von Deutschen und Ungarn wurde zwischen 1987 und 1989 errichtet.
Im Oktober des Jahres 1986 hatte die Stadt Fellbach zum Anlass der Unterzeichnung des Partnerstadtvertrages zwischen Pécs und Fellbach 10.000 DM zur Errichtung des Lenau Hauses gestiftet.
Am 3. Juni 1990 am Pfingstsonntag wurde im Kreise von über 1000 interessierten Bürgern das Lenau-Haus schließlich feierlich übergeben.
Das Kulturleben der Stadt Pécs ist ebenso bunt, wie die Region selbst. Mitte des 19. Jahrhunderts wurde sie noch eher als deutsche, nicht als ungarische Stadt betrachtet: wie Michael Haas berichtet hatte, sprachen ihre Bewohner in der Innenstadt deutsch, im Szigeter Stadtteil ungarisch, in anderen Gebieten dagegen eine bosnisch genannte kroatische Sprache. Heute fungiert unter den 9 Selbstverwaltungen der örtlichen Minderheiten unter anderem auch eine deutsche Selbstverwaltung. Im Kulturleben der Ungarndeutschen ist Pécs heute als die wichtigste Stadt zu betrachten. Mehr als die Hälfte der deutschsprachigen Bevölkerung von Ungarn lebt im südlichen Transdanubien. Die deutsche Schulzentrale von Pécs und das Lenau-Haus sind bedeutende Institutionen des Bildungs- und Kulturlebens des Komitats.