Der Bischofspalast

Der Bischofspalast

7624 Pécs, Szent István tér 23

Der Heilige Stephan hatte im Jahre 1009 einen Episkopat in Pécs gegründet. Bei der Ortswahl konnte eventuell eine Rolle gespielt haben, dass hier zu jener Zeit bereits eine Kirche errichtet war, die um das Jahr 870 vom Salzburger Bischof Liupramm eingeweiht wurde. Diese Kirche war jedoch im 11. Jahrhundert abgebrannt und an ihrer Stelle wurde die aus drei Schiffen bestehende mit zwei Türmen im romanischen Stil errichtete Basilika gebaut. Aus den um die Basilika gebauten Gebäuden entwickelte sich im Laufe der Folgejahrhunderte die spätere Bischofsburg.
Der Ursprung des Bischofspalastes reicht ebenfalls bis ins 12. Jahrhundert zurück. Sein erster Bewohner war der fränkische Bischof Bonipert, der zweite der ungarische Bischof Mauritius. Später im 15. bis 16. Jahrhundert wurde die Burg im Renaissancestil umgebaut, wobei sie zwischen 1751 und 1770 von dem Bischof György Klimó vollständig umgestaltet wurde. Der Nord- und Ostflügel erhielt zu jener Zeit einen zweiten Stock, wobei der Südflügel verlängert wurde. Die Fassade wurde einheitlich nach Barockstil umgestaltet. Zwischen 1838 und 1852 wurde die Ostfassade im Neorenaissancestil errichtet. Die Überreste der sechs in Steinrahmen gefassten Renaissancefenster der Südseite wurden im Jahre 1965 entdeckt. Die Fassade des auf den Domplatz gehenden einstöckigen Teils wird von kräftigen Gesimsen und Wandsäulen geteilt. Zwischen den zwei Toren in der Etage ist ein Balkon mit einer Balustrade zu besichtigen. Vom Eingang links, auf einem symbolischen Balkon steht das Werk von Imre Varga, die dem Pécser Konzert von Franz Liszt ein Denkmal setzende Zinnplastik.
Der Bischofspalast ist in den Sommermonaten jeden Donnerstag zu besichtigen. An diesen Tagen stehen den Besuchern der Salon, das Wartezimmer, die private Kapelle, die Privatbibliothek, der Esssaal, der Konferenzraum, sowie das Habsburgerzimmer offen.