Der Dom hatte seine heutige Form der zwischen 1882 und 1891 stattgefundenen Umbauarbeiten zufolge erhalten. Das mittelalterliche Grundrisssystem wurde beibehalten, das einheitlich neoromanische Äußere und Innere wurde jedoch erweitert und durch die im Stil des Historismus angefertigten Arbeiten und Ornamente der Bildkunst und des Kunstgewerbes vervollkommnet. Das Gebäude wird von Materialvielfalt, Mannigfaltigkeit und hohen Ansprüchen charakterisiert, das nicht allein in der architektonischen Gestaltung zur Geltung kommt, sondern auch in der Bearbeitung sowohl der größten, als auch der winzigsten Flächen.
Die zuletzt durchgeführte innere und äußere Restaurierung des Doms hatte zwischen 1962 und 1968 stattgefunden.
Die Geschichte des Pécser Doms reicht bis in das Zeitalter des Römischen Reiches zurück. Die Grundmauern der heutigen Unterkirche wurden am Ende des 4. Jahrhunderts niedergelegt. Nach gewissen Anmutungen stand eine altchristliche Basilika an dieser Stelle, wobei die Kirche später im 8-9. Jahrhundert in westlicher Richtung erweitert wurde. Die ursprüngliche Kirche war in der Regierungszeit des Heiligen Stephans dadurch zur Unterkirche geworden, dass über ihr das heutige Sanktuarium errichtet wurde. Vermutlich stammen die zwei westlichen Türme ebenfalls aus dieser Zeit. Die Bauarbeiten der aus der romanischen Zeit stammenden Basilika begannen nach der Feuerbrunst im Jahre 1064. An dem groß angelegten Bauprojekt nahmen oberitalienische, lombardische und ungarische Architekten teil. Die fragmentarisch erhalten gebliebenen plastischen Denkmäler der Kirche kamen beim Umbau im 19. Jahrhundert zum Vorschein und sind nach einer langen Odyssee heute im Lapidarium des Doms unter würdigen Verhältnissen zu besichtigen.
Im Mittelalter wurde die Kirche um zwei Türme erweitert. Die Errichtung der Kapellen fällt auf die Zeit der Gotik. Die von 1543 bis 1686 anhaltende Türkenherrschaft hatte die Kirche mit mehr oder weniger Beschädigung überstanden. Die einander folgenden Bischöfe hatten im Zeichen verschiedener Stilrichtungen für ihre Rekonstruktion gesorgt. Im Jahre 1807 wurde die Kirche nach den Entwürfen des Architekten Mihály Pollack im Geiste des Klassizismus mit einer spitzbogigen Hauptfassade neu errichtet. An der Fassade wurden die 12 Apostelfiguren von Mihály Bartalits angebracht.
Die heutige Form des Doms entstand während der Umbauarbeiten zwischen 1882 und 1891. Die Arbeiten wurden im Auftrag des Bischofs Nándor Dulánszky von einem österreichischen Architekten namens Friedrich von Schmidt geleitet. Den Plänen gemäß wollte man den "ursprünglichen“ Dom aus dem Zeitalter der Arpaden wiederherrichten. Zu jener Zeit hatte er seinen romanischen Charakter wiederbekommen und wurde zum europaweit bekannten Nationalschatz der Ungarn. Die Länge der Kirche beträgt 70 Meter, die Breite 22 Meter, die Höhe der Türme 60 Meter, wobei das sich über die Seitenschiffe erhebende Hauptschiff 22 Meter misst.
An der südlichen Fassade stehen momentan die im Jahre 1968 von Károly Antal neu errichteten Figuren der 12 Apostel. In dem Hauptfeld über dem südlichen Haupteingang ist das von György Kis geformte Halbrelief zu sehen, auf dem die ungarischen Heiligen der Heiligen Maria, der Schutzheiligen von Ungarn huldigen. Darunter ist das im Jahre 2000 übergebene, dreieinhalb Tonnen schwere bronzene Millenniumstor zu betrachten, eine Schöpfung des Pécser Bildhauers Sándor Rétfalvi.
In das Innere der Kirche tretend liegt der vom Siegesbogen zweigeteilte Raum vor uns, wobei die Wirkung vom Hauptaltar weitergesteigert wird. Die Fresken stellen im Sakristeiteil die Bilder des Alten Testaments, in dem darauf folgenden Teil des Schiffes die Hauptereignisse des Neuen Testaments dar, wobei an den Wänden der Nebenschiffe Szenen aus dem Leben der Apostel Petrus und Paulus zu betrachten sind. An der Decke wurden in 13 Kassetten, die jeweils 4x4 Meter groß sind, Johannes der Täufer und die 12 Apostel dargestellt, wobei in den restlichen 54 Deckenfeldern die 54 Heiligen der christlichen Religion zu besichtigen sind. Im Chor stand eine 47 Register zählende Orgel, ein Werk der ehemaligen Pécser Angster Orgelfabrik, die im Laufe der Jahrzehnte ständig restauriert und erweitert wurde.
Das 5 Schiffe zählende, 25 Meter lange und 21 Meter breite, mit Säulen geteilte Areal der Unterkirche ist der älteste Teil des Doms. Hier befindet sich die von György Kis aus weißem Carrara-Marmor angelegte Büste des Bischofs Nándor Dulánszky, der die zuletzt stattgefundenen Umbauarbeiten anregte und finanzierte. Die bei den Treppen des nördlichen und südlichen Niedergangs zu betrachtenden Reliefs sind die Arbeiten des Bildhauers György Zala. Ursprünglich wurden diese Reliefs im 11. Jahrhundert angefertigt, wobei sie dann als Kopie der Fragmente hier wieder aufgestellt wurden.
Die Wände der Herz Jesu und Corpus Christi Kapelle werden von den Wandgemälden des Károly Lotz' geziert. In der Marienkapelle und in der nach dem Pécser Bischof, dem Heiligen Mauritius benannten Kapelle sind die - die Ereignisse der ungarischen Geschichte, sowie Szenen aus dem Leben des Heiligen Mauritius vergegenwärtigenden - weltberühmten Wandbilder von Bertalan Székely zu besichtigen.