Eines der schönsten und bedeutendsten Gebäude von Pécs ist der Postpalast in der Jókai Strasse. Seine Fassade ist ein echtes eklektisches Werk zu nennen. Neben den die Gotik heraufbeschwörenden Baldachinfiguren und den französischen Renaissanceornamenten erscheinen in der Form der Fenster und in den mit stilisierten Blumen gezierten Einlagen der Seitenfassade auch Stilelemente der Sezession. Das mit Glasur überzogene Wappen, das auf die Funktion des Gebäudes als Post verweist, die Reliefs und die Dachziegel wurden in der Pécser Zsolnay-Porzellanfabrik hergestellt. Im Jahre 1885 wurde - nach Pressburg - die zweite Fernsprechzentrale von Ungarn in Pécs eröffnet. Es war bereits im Jahre 1896 der Gedanke aufgekommen, ein Postgebäude zu bauen, in dem alle Funktionen an einer Stelle erfüllt werden könnten. Bis dahin wurden die Geld- und Briefannahme, die Wagenpost, sowie der Telegraphen- und Fernsprechzentralenverkehr in verschiedenen Gebäuden abgewickelt. Das Auffinden des entsprechenden Grundstücks hatte jedoch Jahre beansprucht. 1901 wurde für die Entwürfe und das Errichten des Postpalastes ein Preis ausgeschrieben, der Ernő Balázs zuerkannt wurde. Zwischen 1902 und 1904 wurde die auch heute betriebene Zentrale errichtet, die ihren anspruchsvollen architektonischen Lösungen zufolge einen vornehmen Platz in der Rangliste der ungarischen Postämter einnimmt.