Das aus dem 15. Jahrhundert stammende Rondell, die Barbakane - die einzige in Ungarn erhalten gebliebene Rundbastei - war ein Teil des Mauersystems der ehemaligen Bistumsburg. Ihre Errichtung wird mit dem Aufenthalt des Feldherren Pál Kinizsi verbunden, der im Jahre 1498 in Pécs verweilte. Im Schatten der Türkengefahr wurden die Verteidigungswerke der Burgen und Städte im gesamten südlichen Gebiet verstärkt und modernisiert. An der westlichen Ecke der durch Schießscharten geteilten hohen Burgmauer wurde im 15. Jahrhundert der runde im gotischen Stil erbaute Torturm errichtet. Die Barbakane ist ein - auf einem schmalen Steinhals - sitzender runder Torturm, dessen Seiteneingang dazu diente, dass die Verteidiger die durch das Tor einbrechenden Feinde von der Seite angreifen konnten. Das Rondell wird von einem Teil des ehemaligen Burggrabens umgeben, wobei wir über die einstige Klappbrücke zum Eingang gelangen können. Die Schnecken der Konstruktion sind heute noch erhalten.
Von oben eröffnet sich ein einzigartiges Panorama auf die Innenstadt. Oben auf dem Turm befindet sich ein Mordgang, das heißt eine aus Holz gebaute Gerüstkonstruktion.
Durch das Überflüssigwerden der städtischen Verteidigungswerke, im Laufe des 18 und 19. Jahrhunderts wurden hier - ebenso, wie an anderen Teilen der Stadtmauer - Häuser errichtet, die erst in den 1960er Jahren abgerissen wurden, unter anderem damit der ehemalige Torturm wieder sichtbar wird und auch besucht werden kann.