Die Ruinen des bischöflichen Sommerpalastes, Tettye

Die Ruinen des bischöflichen Sommerpalastes, Tettye

Der Bischof György Szatmári ließ zwischen 1505 und 1520 in der Mitte seines Wildgartens sein im Renaissancestil gebautes Sommerhaus errichten, das ein einstöckiges U-förmiges Gebäude war. Zwischen den Gebäudeflügeln befand sich ein Richtung Süden geöffneter Hof, der durch eine hohe Steinmauer abgesperrt war. Die Natur, die Landschaft, die Umwelt waren Teil des architektonischen Gesamtkonzeptes. Es ist anzunehmen, dass die Villa nach den Entwürfen eines italienischen Architekten gebaut wurde, oder dass der Architekt selbst die Bauarbeiten geleitet hatte.
György Szatmáry wurde in einer reichen deutschen Kaschauer Bürgerfamilie im Jahre 1457 geboren. Er studierte an der Krakauer Universität und in Bologna. Sein Aufstieg begann in der Hofkanzlei um das Jahr 1490. Von 1505 bis 1521 war er Bischof von Pécs, dann zwischen 1521 und 1524 Erzbischof und Erzkanzler von Esztergom.
Der Palast wurde in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts von den Türken als Derwischkloster verwendet. Darauf verweist auch der Name Tettye, der aus dem türkischen Wort "tekke" abgeleitet wurde und auf türkisch "Derwischkloster“ bedeutet. Die Ruinen und erhalten gebliebenen Mauern dieses Gebäudes sind heute noch zu betrachten. Inmitten der natürlichen Kulissen wurde eine sommerliche Freilichtbühne errichtet: Die Ruinen dienen heute als zauberhafter Veranstaltungsort für Tanz- und Ballettabende, Konzerte und Theateraufführungen.