Hier wurde die berühmte Pécser jüdische Schule errichtet und dazu parallel die heute noch betriebene im romantischen Stil errichtete große Synagoge, die nach den vier Jahre anhaltenden Bauarbeiten am 22. Juli 1869 eingeweiht wurde. Ihre Konstrukteure, Frigyes Feszl (dessen bekannteste Werke das Gebäude des Pester Vigadó, sowie die Sakristeikuppel der Budapester Synagoge in der Dohány Strasse sind), sowie Károly Gerster und Lipót Kauser, waren alle vorzügliche Persönlichkeiten der ungarischen Architektur des 19. Jahrhunderts; Der Ausführer der Bauarbeiten war István Ivánkovics. Das neben der Kirche stehende kleine Gebäude war dereinst die Schule der jüdischen Gemeinde, auf deren Hof jene kleine Synagoge steht, die die Mitglieder der heutzutage geringen Pécser jüdischen Gemeinde an den Wochentagen besuchen.
Vor der Türkenherrschaft hatten in Pécs bereits Bürger jüdischen Glaubens gelebt, nach dem Vertreiben der Türken konnten sie sich hier jedoch erst nach langer Zeit wieder niederlassen. Die Pécser Bürger hatten 1692 unter Eid geschworen, dass sie den Zugang der nicht katholischen Menschen zu der Stadt verweigern. Trotz dieser Anstrengungen war die Anzahl der Juden gestiegen, ihre Kultur pflanzte sich fort. Im Jahre 1827 hatten sie einen Friedhof gekauft, 1843 hatten sie ein Bethaus im Engel-Haus in der Zrínyi Strasse unter der Nummer 10 eingerichtet, dann errichteten sie 1843 in der Citrom Strasse eine Synagoge. Hier wurde die berühmte Pécser jüdische Schule errichtet und dazu parallel die heute noch betriebene im romantischen Stil errichtete große Synagoge, die nach den vier Jahre anhaltenden Bauarbeiten am 22. Juli 1869 eingeweiht wurde. Ihre Konstrukteure, Frigyes Feszl (dessen bekannteste Werke das Gebäude des Pester Vigadó, sowie die Sakristeikuppel der Budapester Synagoge in der Dohány Strasse sind), sowie Károly Gerster und Lipót Kauser, waren alle vorzügliche Persönlichkeiten der ungarischen Architektur des 19. Jahrhunderts; Der Ausführer der Bauarbeiten war István Ivánkovics.
Das Originalinnere der Kirche wurde bewahrt, die Rekonstruktion des Äußeren fand zwischen 1980 und 1983 statt. Die Synagoge wurde am 18. Mai 1981 vor der Öffentlichkeit, vor den Touristen eröffnet. Dem Gesetz des jüdischen Glaubens entsprechend können weder außen noch im Inneren figurative Darstellungen betrachtet werden.
Die Hauptfassade der Kirche wurde in drei Teile geteilt, an deren Mittelteil folgendes biblische Zitat anhand des hebräischen Textes zu lesen ist: "Haus des Gebetes für jedes Volk." - dementsprechend können die Gottesdienste von allen Gläubigen welcher Religion auch immer besucht werden.
An dem höchsten Punkt der Fassade sind die so genannten "mosaischen Steintafeln" zu betrachten, mit den Zahlen der Zehn Gebote (in der hebräischen Sprache kann jeder Buchstabe einen Zahlenwert anzeigen). Neben den Steintafeln sind an beiden Seiten die Kolbenornamente beachtenswert.
In das Innere der Synagoge tretend ist das Kirchenschiff ebenfalls dreigeteilt. Die gezeichneten geometrischen Formen, sowie die Blumen- und Obstornamente bilden eine harmonische Einheit. Das Sanktuarium in der Front - dessen Mauer gegen Osten, bzw. Jerusalem gerichtet ist und dessen Decke Sterne und Sonnenaugen überziehen - wird mit einer schön verzierten Bronzebrüstung vom Schiff getrennt. Im Sanktuarium befindet sich die Bundeslade, die aus vier Marmorsäulen und einer riesigen Kuppel besteht. Davor steht der zum Vorlesen der Tora dienende Lesetisch, sowie das "Buch der Bücher", in dem die Namen der in den Konzentrationslagern, hauptsächlich in Auschwitz zu Tode gefolterten 3022 Märtyrer aufgelistet wurden. Das Ewiglicht, das die ständige Präsenz Gottes symbolisiert, weicht in seiner Form eines David-Sternes von dem der Katholiken ab. Ebenfalls hier befinden sich die Sitzbankreihen der Patriarchen der Gemeinde, die Kanzel, sowie der achtarmige Kerzenständer, der die sieben Tage der Schöpfung symbolisiert. An den Seitenwänden vor dem Sanktuarium sind mit Trauerbinden umrahmte Tafeln zu sehen. Die hebräische Anschrift der Tafeln verweist auf jenen letzten Gottesdienst im Jahre 1944, an dem auch noch jene Gemeindemitglieder teilgenommen hatten, die später den Märtyrertod starben.
Rechterhand befindet sich der Umkleideraum des Kantors, linkerhand der des Rabbis (des Vorstehers der jüdischen Kirche). Darüber sind der Chor und die Orgel, wobei hierzulande letztere ein Instrument von industriehistorischem Wert ist. Mit ihrem Bau wurde József Angster, der Leiter der damals gegründeten Angster Orgelfabrik beauftragt. Diese Orgel war das erste Kunstwerk der Fabrik, das im März des Jahres 1869 fertig gebaut war und dem jungen Meister einen riesigen Erfolg brachte. Hinausgehend können an beiden Seiten des Schiffes in Glasschränken Seelenlichter betrachtet werden, die immer am Todestag der Verstorbenen angezündet werden.
In der Vorhalle an den Granittafeln können die Namen der ehemaligen Amtsträger sowie die der Stifter des Heiligenvereins gelesen werden. Die in der linken Ecke angebrachte Fingerschale symbolisiert die rituellen Waschungen der alten Zeiten. Die darüber angebrachten Miniuhren hatten die Gebetsordnung während der Gottesdienste an den Samstagen und den Feiertagen angezeigt. An den Außenmauern der Kirche wurden zahlreiche Gedenktafeln zu Ehren der Opfer des I. Weltkrieges, sowie der jüdischen Märtyrer angebracht.
Das neben der Kirche stehende kleine Gebäude war dereinst die Schule der jüdischen Gemeinde, auf deren Hof jene kleine Synagoge steht, die die Mitglieder der heutzutage geringen Pécser jüdischen Gemeinde an den Wochentagen besuchen.