Während der Türkenherrschaft hatten die Eroberer die christlichen Kirchen zerstört und zum Dschami umgebaut, sie hatten jedoch einen serbischen Episkopat für jene in großer Anzahl hier stationierten serbischen Söldner errichten, die in ihrem Heer dienten. Während der Türkenherrschaft war die katholische Priesterschaft verpflichtet, dem serbischen Episkopat Steuern zu zahlen. Laut der schriftlichen Dokumentation gab es zu dieser Zeit auch in Pécs eine serbisch orthodoxe Kirche, diese wurde später jedoch zum Ausschank umgebaut. Die heute hier stehende Simeon Stylites-Kapelle ist eher ein Gebetshaus zu nennen, da es eigentlich durch die zu diesem Zwecke vollzogene Umgestaltung eines Wohnhauses zustande kam. Zur Einweihung kam es im Jahre 1949. Der Verstaatlichung konnte auch dieses Gebäude nicht entgehen, die griechisch-orthodoxe serbische Kirche hatte ihr Gebetshaus erst im Jahre 1998 zurückerhalten.
Die Besonderheit der serbisch orthodoxen Kapelle in der Zrínyi Strasse ist die aus Szentendre erhaltene, die ganze Wandfläche bedeckende Ikonostase, die die zwölf Apostel darstellt, wertvoll sind aber auch die in Kirchenslawisch verfassten in Russland gedruckten Missalen.
Die Pfarrgemeinde ist mit ihren täglichen Gottesdiensten und den sonntägigen Liturgien heute noch aktiv. Die Kapelle wird nicht allein von den Serben besucht, sondern auch von den hier studierenden griechischen Studenten. Die Kapelle erhielt seinen Namen nach Simeon Stylites, dem Jüngeren, der sich für eine besondere Form des Einsiedlertums entschied, nämlich dass er sich nicht in eine Höhle oder in eine Hütte zurückzog, sondern sich an der Spitze einer Säule einrichtete. An der Spitze einer 5-10 Meter hohen Steinsäule wurde eine Steinplatte verlegt, diese wurde mit einer Brüstung umgeben und der Eremit hatte dort oben auf der Säule gebetet, Buße getan, gefastet. Seinen Wohnort wechselte er auf immer höhere Säulen. Die allerletzte unter denen war vermutlich nahezu 20 Meter hoch gewesen. Er hatte vermutlich insgesamt um die vierzig Jahre auf den Säulen verbracht.