Der im Jahre 1991 gegründete Nationalpark umfasst die erhalten gebliebenen Sumpf- und Moorgebiete in der Umgebung des Neusiedler Sees und der Hanság sowie die wertvollsten Überschwemmungsgebiete des Répce–Flusses. Die Gesamtfläche beträgt 23 587 Hektar. Das Verwaltungszentrum ist die "Reiherburg" (Kócsagvár) in Sarród.
Im Dezember 2001 wurde das Gebiet des Neusiedler Sees nach dem gemeinsamen Vorschlag von Österreich und Ungarn auf die Liste der Kandidaten für das Weltkulturerbe der UNESCO gesetzt. Die auf österreichischer und ungarischer Seite gelegenen Schätze der Kulturgeschichte und der Natur in der Umgebung des Neusiedler Sees wurden mit diesem Akt in die Reihe des fast 700 Objekte umfassenden Weltkulturerbes aufgenommen.
Das Gelände des Nationalparks ist wie ein Mosaik zusammengesetzt. Die Gegend des Neusiedler Sees besitzt aus europäischer Sicht eine einzigartig typische Tier- und Pflanzenwelt, sowie charakteristische klimatische und geologische Bedingungen. In unmittelbarer Nähe des Sees befindet sich eines der größten Vogelreservate Mitteleuropas. Zahlreichen Zugvögeln dient es als Rastplatz. Im Osten und Südosten umsäumen die mit Pflanzen bewachsenen Salzsteppen den See. Auf den Hügeln in der Nähe sind verschiedene geschützte Pflanzenseltenheiten der Pannonischen Salzsteppen anzutreffen. Die Besucher können auf den gekennzeichneten und beschilderten Wanderwegen zum Ostufer des Sees gelangen, um dort die Tier- und Pflanzenwelt zu beobachten. Der Nationalpark schützt die reiche Flora und Fauna der nach der Entwässerung der riesigen Sumpfgebiete der Hanság in der Region verbliebenen Moorwiesen, Moorwälder und Moorteiche. Die Landschaft, welche unter den menschlichen Eingriffen sehr gelitten hat, kann den Besuchern auch heute noch unzählige Sehenswürdigkeiten bieten. Der Nationalpark ist bestrebt, die einstigen Gegebenheiten wieder herzustellen und man begann deshalb mit der Verwirklichung der Moorrekonstruktion. Die ersten Ergebnisse dieser Rekonstruktion kann man nördlich von Bosárkány am Fluss Rábca in Augenschein nehmen. Hier kann genau verfolgt werden, wie schnell die Tier- und Pflanzenwelt sich in den überfluteten Gebieten verändert. Zudem ist Möglichkeit gegeben, zu beobachten, wie rasant das Moorgebiet von Hany "zu neuem Leben erweckt" wird.
Die Uferregion der Répce gehört zu den kleinsten Mosaikteilchen des Nationalparks. Das unter Umweltschutz stehende Gebiet befindet sich an einer bestimmten Stelle im Uferabschnitt des Flusses und zwar dort, wo sich auf den Wiesen der Aue die größten und mit Frühlingsblumen bewachsenen Felder Ungarns befinden.
Bestimmte Teile des Nationalparks können frei und selbstständig besucht werden, andere Gebiete aber nur nach vorheriger Anmeldung und nur mit Führung. Für diese Gebiete stellt die Direktion des Nationalparks den angemeldeten Gruppen Fachführer zur Verfügung. Die Führungen erfolgen von Montag bis Freitag. (An Sonn- und Feiertagen wird keine Führung garantiert!)