Am 16. Januar 1997 wurde der Nationalpark Körös - Maros als siebenter Nationalpark in Ungarn gegründet. Die wie ein Mosaik ineinander übergehenden Gebietsteile des Parks befinden sich in der südöstlichen Tiefebene auf einer Fläche von 51125 ha, wovon 6419 ha einem besonders hohen Schutz unterliegen. Die wasserreichen Lebensräume des Kardoskúter Fehértó (Weißer See) und die Kis Sárrét (Kleine Schlamm-Au) sind hinsichtlich der Zugvögel von internationaler Bedeutung. Bis auf 3283 ha fallen die übrigen Gebiete unter den Schutz der Ramsarer Vereinbarung.
Die Gebiete des Nationalparks sind von ihrer Erscheinung her sehr unterschiedlich, jedoch ihre Entstehung trägt viele gemeinsame Züge. Im Grunde genommen bestehen sie aus zwei Landschaftseinheiten: die Körös – Gegend und die ehemaligen Gebiete von Groß- und Kleinsárrét im Komitat Békés, wo die Wahrung bzw. Erhaltung ausgedehnter Flächen der alkalischen Puszten, der verbliebenen Sumpfgebiete und der noch existierenden naturnahen Wälder als vorrangige Aufgabe angesehen wird. Bei den anderen sind die Kigyósi- und Csanádi-Puszten, der Kardoskúter Fehértó (Weißer See) sowie die ehemaligen in Ungarn gelegenen Überschwemmungsgebiete der Maros hervorzuheben. Bei Letzterem handelt es sich bis heute um natürliche bzw. im ursprünglichen Zustand erhaltene Überbleibsel der ehemaligen Landschaft.
Die Gebiete des Nationalparks bewahren zahlreiche einzigartige, botanische und zoologische Raritäten. In Dévaványa-Ecsegfalva befindet sich die größte lebensfähige Population der Trappen in Ungarn. Im Interesse des Schutzes wurde hier im Jahre 1975 ein Trappenreservat errichtet. Die Arbeit des Nationalparks hat sich auf den Schutz der Trappen und die weitere Erhaltung dieser Tierart konzentriert. Hinzu kommt die Schaffung eines für die Trappen so wichtigen Umfeldes. In diesem Zusammenhang wird überwiegend Wert auf den Schutz des frei lebenden Bestandes gelegt, wobei ruhige und weiträumige Balzplätze in der Puszta, Nistplätze, ein konkreter Nestschutz, sowie die Sicherung einer Fütterungsbasis ( Getreide) für die Winterzeit zu den unabdingbaren Aufgaben des Nationalparks gehören.b