Szigetköz

Szigetköz

Szigetköz ist eine Insel, die durch den Hauptstrom der Donau und der Moson-Donau gebildet wird. Von der Insel liegt der größere Teil auf ungarischen, der nördliche kleinere auf slowakischen Territorium. Verwaltungstechnisch liegt die Insel im Komitat Győr-Moson-Sopron, der slowakische Teil gehört zum Okres Dunajská Streda, Trnavský kraj.

Szigetköz liegt auf der rechten Donauseite. Es beginnt bei Stromkilometer 1854 und ist 52,5 km lang und 6 bis 8 km breit. Seine Fläche beträgt 375 km².

Die Insel ist aber nicht nur durch die zwei Staaten zweigeteilt, sie stellt auch sonst keine Einheit dar. Während der südliche ungarische Teil schon einen Jahrtausende langen Bestand hat und dementsprechend besiedelt ist, ist der nördliche Teil eigentlich erst durch den Bau des Kraftwerkes Gabčíkovo entstanden. Durch den Kraftwerksbau wurde die Donau in ein neues Flussbett in das Landesinnere der Slowakei verlegt und der Teil zwischen dem Staubereich der Donau und dem Kraftwerkskanal kam zur kleinen Schüttinsel dazu.

Die Insel entstand durch die Anlandung der Donau, die knapp oberhalb die Hainburger Pforte durchbricht. Durch den flachen Verlauf der Insel wird diese einerseits oft überschwemmt, andererseits durch viele kleinere Flussläufe mit einer Gesamtlänge von 200 Kilometer durchzogen. Viele Orte wurden schon mehrmals an verschiedenen Orten nach Hochwässer neu aufgebaut oder blieben Wüstungen, an die nur mehr Flurnamen erinnern. Große Überflutungen waren in den Jahren 1242, 1426, 1760, 1809, 1845, 1850, 1862, 1883. Das letzte große Hochwasser war im Jahr 1954.

Im 19. Jahrhundert wurden zwar zahlreiche Hochwasserschutzbauten errichtet, diese konnten die Anforderungen jedoch nicht erfüllen. So wurden allein zwischen 1853 und 1883 18 Dammbrüche mit entsprechenden Überflutungen verzeichnet.

Erst im 20. Jahrhundert gelang es durch Deiche, die nicht wie üblich direkt am Flussufer, sondern weiter im Landesinneren aufgeschüttet wurden, einen erfolgreichen Hochwasserschutz zu erzielen und dabei trotzdem große Flächen der Aulandschaft zu erhalten. Die Insel dient Zugvögeln als Brutplatz und bildet ein Rückzugsgebiet für Wildtiere (z.B. Rehe). Zudem kommen hier verschiedene Pflanzenarten vor, die sonst in den beiden Ländern nicht zu finden sind.

Seit 1987 stehen große Teile des Szigetköz unter Naturschutz. Außerdem ist auf der Insel der Nationalpark Szigetköz geplant.

 

Die Siedlungen im Szigetköz bieten zahlreiche Sehenswürdigkeiten.

Ásványráró mit kaum 2000 Einwohnern liegt in der Region Szigetköz, am Ufer der Donau. Die Gemeinde kam 1936 mit Verbindung von Ásvány und Ráró zustande. Aufgrund der aufgeschlossenen Ausgrabungen ist diese Gegend mindestens seit 5000 Jahren bewohnt. Der Name von Ásvány ist aus 1443 in Form Assowan bekannt. Auf der Seite aus Richtung Győr steht der berühmte und historisch wertvolle Kreuzweg, den Graf Lázár Apponyi 1738 im Barockstil bauen ließ. In dessen Nähe, vor dem Eingang des Ráróer Fiedhofes befindet sich das Denkmal für die im II. Weltkrieg gefallenen Soldaten. Dieses Gebilde ist eins der letzten Gebilde vom Bildhauer József Somogyi. Der Künstler verbrachte seine Kinderzeit in Ásványráró, und seine Mutter war hier Postmeisterin. Eine 100-jährige alte Schwarzpappel gilt als Sehenswürdigkeit des Ortes. Der Wald Ráró-Vadaskert dient als Ausflugsziel.

 
Hédervár mit 1130 Einwohnern befindet sich in Szigetköz, unweit von Mosonmagyaróvár. Am Dorfende steht das Héderváry-Schloss mittelalterlichen Ursprungs. Der viereckige Bau mit Turm erhielt seine derzeitige Form 1643 und beim Umbau im 18. Jahrhundert.Die Grabkapelle der Familie Héderváry ist aus dem 15. Jahrhundert, und wurde um 1880 umgebaut.Die barocke römisch-katholische Kirche wurde um 1740 erbaut, zwischen 1680-1738 umgebaut. Andere Sehenswürdigkeiten sind noch die Kapelle der Heiligen Jungfrau, die Gedenkstätte Kont, der Arpadenbaum, die älteste Eiche Ungarns, das Grabmal von Károly Khuen Héderváry, dem Ministerpäsidenten Ungarns sowie das Speerholz des ungarischen Hauptpfadfinders.

Lipót mit 700 Einwohnern liegt im Szigetköz an der Donau zwischen Győr und Mosonmagyaróvár. 1216 wurde sie urkundlich erwähnt. Das erneuerte Thermalbad ist besonders geeignet, die Erkrankungen der Bewegungsorgane zu heilen. Das Bad wartet mit Umwälzanlage, Reinigungsgerät und befliesten Becken auf die Erholung suchenden Gäste. Neben dem Bad gibt es einen Campingplatz, weitere Entwicklungen - Motel, ein neuer Campingplatz sind zu erwarten. Das Vier-Sterne-Hotel verfügt über ein eigenes Thermalbecken. Die Kastanienallee und der Weiher mit Seerose stehen unter Naturschutz. Die rehabilitierten Seen sind für das Angeln geeignet. Die Barockkirche aus 1722 ist ein Denkmal.

Halászi mit 2928 Einwohnern ist 5 km weit von Mosonmagyaróvár am Ufer des Donauarmes von Moson zu finden. Der Name ist ein Symbol der Vergangenheit: die einstigen Dorfbewohner waren Fischlieferanten des Gutshofes von Magyaróvár. Das Dorf bekam Marktfleckenrecht im 16. Jahrhundert, und bald auch das Recht für Siegelbenutz. Nach örtlicher Tradition bewahren die Ortsnamen Salamon-Feldweg und Salamon-Wald die Erinnerung an König Salomon, der (in der Umgebung Güter hatte) vom Dorf aufgenommen wurde, als er im 11. Jahrhundert um seinen Thron kämpfen musste. Sobald er die Herrschaft wieder erwarb, schenkte er dem Dorf diese Gebiete. Zwischen zwei Bauernhäusern mit Giebelmauern in der Dorfmitte ragt die auffällig große Barockkirche empor. Das Altarbild wurde wahrscheinlich von Schülern von Maulbertsch gemalt, als der Meister an den Bildern der Kathedrale von Győr arbeitete. Am Donauufer ist ein kleines Sportzentrum im Entstehen. Neben dem Fußballplatz ist ein Campingplatz mit Motorbootanlege- und daneben mit -ausleihstelle sowie mit Freistrand das ganze Ufer entlang. Im Dorf erwarten Ferienhäuser die Besucher.

Vámosszabadi befindet sich 10 km weit von Győr. Die zwei Glieder des Dorfnamens lassen darauf schließen, dass sich einst zwei Dörfer vereinigten. Das Attribut "Vámos" weist darauf hin, dass Alsóvámos Jahrhunderte lang Mautstelle war. Das Glied "Szabadi" bewahrt den Namen des einstigen Ortes Győrszabadi und beschwört den Zustand auf, als die Einwohner in der Zeit des Feudalismus gewisse Privilegien hatten. Die Siedlung wird nach wie vor durch das Zollwesen geprägt, weil sich hier eine der größten Grenzübergangsstellen in Richtung Norden befindet. Die Donaubrücke ist nunmehr kulturhistorischer Wert. Die katholische Kirche im Jahre 1586 gebaut und 1994 renoviert. Vámosszabadi wird durch die Wiese Vörösrét in nördlicher bzw. die geschützten Pflanzen südwestlich bzw. 4 Anglerteiche im Dorfzentrum und die Tscharda "Vidra" (Otter") zu einem beliebten Ausflugsort gemacht.