Das Győrer Bistum wurde von König Stefan dem Heiligen im ersten Jahrzehnt seiner Herrschaft gegründet (1000-1009). Auch die Fundamente der Győrer Basilika wurden während seiner Zeit gelegt. Die Quellen schreiben am Ende des 11. Jahrhundert bereits von einer dreischiffigen Kirche mit erhöhtem Chor. Am Ende des 14. Jahrhunderts liess der Bischof János Héderváry (1386-1415) am südlichen Teil der Kirche eine gotische Kapelle bauen, wo sich heute die Herme des Heiligen Ladislaus und auch der Sarkophag des Bischofs Seeliger Vilmos Apor befinden. Nach der Schlacht von Mohács (1526) stürzte durch eine Feuersbrunst einer der Türme der Kirche ein und dann um 1580 fielen auch die anderen einer Explosion zum Opfer. Die Türken nutzten das Gebäude als Kanonenstand, Lager und Stall. Die Wiedererrichtung der Kirche ist mit dem Namen des Bischofs György Draskovics (1635-1650) verbunden. Er beauftragte den berühmten italienischen Architekten Giovanni Battista Rava mit der Planung. Der Turm und die Sakristei entstanden bereits in der Zeit des Bistums von György Széchenyi (1659-1681). Die Neugestaltung des Inneren der Kirche im barocken Stil verdanken wir dem Bischof Ferenc Zichy (1743-1783). Die Pläne dazu erstellte Menyhért Hefele, die Fresken und einen Teil der Altarbilder malten Franz Anton Maulbertsch und seine Gehilfen. Das den Altar des nördlichen Seitenschiffs schmückende Mariengnadenbild machte die Kirche zu einem der bedeutendsten Wallfahrtsorte Ungarns. Zur Verstärkung des Turmes baute Jakab Handler 1823 auf die westliche Seite eine Fassade im klassizistischen Stil. Anfang unseres Jahrhunderts wurde die Kirche mit Details im neoromanischen Stil versehen.