Die Schatzkammer besteht im Wesentlichen aus Kirchengegenständen: Wertvolle Meisterwerke der Goldschmiedekunst im Stil ihrer Zeit und Textilgarnituren, die von Bischöfen und Aristokraten der Kirche gestiftet wurden. Aus dem 15. und 16. Jahrhundert gelangten in erster Linie ungarische Arbeiten, vom 18. Jahrhundert bis zum Anfang dieses Jahrhunderts wegen der starken österreichischen Bindungen eher Stücke aus Wien in die Sammlung. Die größten Stifter waren die Bischöfe Ferenc Zichy, János Simor und János Zalka. Außerordentlich wertvoll ist die aus gotischen Pokalen bestehende Sammlung, deren frühestes Stück vom Anfang des 15. Jahrhunderts stammt. Die Textilstücke der Győrer Schatzsammlung stammen aus dem 15. und 16. Jahrhundert und gehörten einst zur Kirchenausstattung oder waren Stücke der Kleidung der liturgischen Priester. Zwischen den extravagant gewebten und bestickten Garnituren ist auch ein Meßgewand aus gefärbtem Leder zu sehen. Als wahrhaftiger Schmuckschatz kann die mit echten Perlen besetzte Bischofskappe aus der Renaissance betrachtet werden.
Die Bibliothek verwahrt heute etwa 67 Tausend Buchbände, 190 Erstdrucke und 362 Handschriften, die vor 1850 entstanden sind. Das wertvollste Buch ist die aus der Bibliothek von Mátyás Hunyadi stammende Korvina, beziehungs-weise der von Nagyvárad nach Győr gekommene größte Kodex Ungarns, die Zalka-Antifonale.
In dem Lapidarium sind Steine, Steinreste aus dem Mittelalter und der Neuzeit aus der Bischofsburg und dem Dom zu sehen.